Die Türkei will deutschen Müll nicht mehr haben. Türken wollen daher deutschen Müll wieder nach Deutschland zurückschicken.
Die Türkei 🇹🇷 will deutschen Müll nicht mehr haben. Türken wollen daher deutschen Müll wieder nach Deutschland 🇩🇪 zurückschicken.
PLASTIKMÜLLEXPORTE - Warum die Türkei deutsche Abfälle zurückschicken will
Seit Monaten rotten Container voller Plastikmüll aus dem gelben Sack in Häfen in der Türkei. Nun haben die Behörden angeordnet, die Container zurückzuführen. Für die beteiligten Recycler könnte es teuer werden.
Irgendwie muss der Müll aus Deutschland weg. Seit Monaten bereits stehen die Container voll mit Plastikabfällen aus dem gelben Sack in den Häfen in der Türkei. Recyceln darf 2BPlast sie nicht mehr. Das Unternehmen hat mittlerweile sowohl seine türkische als auch die deutsche Recyclinglizenz verloren. Mitte April will 2BPlast deshalb zumindest 218 der Container mit dem Müll an türkische Zementwerke schicken. In den Öfen der energiehungrigen Fabriken wird häufig Plastikmüll verbrannt - vor allem solche Abfälle, die anders nicht recycelt werden können.
Doch die türkischen Behörden untersagen den Versuch, den Verpackungsmüll aus Deutschland in der Türkei zu verbrennen. „Eine Entsorgung des Abfalls in Zement- und Verbrennungsanlagen ist durch unser Ministerium nicht gestattet“, heißt es in einem Schreiben des türkischen Umweltministeriums von Ende April, das der WirtschaftsWoche vorliegt. Laut Analysen sei der Müll als Siedlungsabfall einzustufen, der Import damit illegal, schreibt das Umweltministerium. Die Abfälle müssten deshalb „unverzüglich an den Erzeuger zurückgeführt werden.“
Diese Anordnung ist ein Problem für deutsche Recyclingunternehmen. Mehr als 20.000 Tonnen Plastikabfälle schickten sie allein im vergangenen Jahr über einen Zwischenhändler an die Anlage von 2BPlast. Mittlerweile steht fest: Die Recyclinganlage im türkischen Düzce ist bereits seit Monaten abgebaut, deshalb hat 2BPlast auch seine Zertifizierung verloren. Das Unternehmen ist mittlerweile nicht mehr erreichbar, es reagiert auch auf Anfragen der WirtschaftsWoche nicht. Rund 400 Container hängen deshalb noch in türkischen Häfen fest, bestätigen beteiligte Logistiker.
Die Müllexporte haben damit das Potenzial zu einem internationalen Skandal. Teilweise stehen die Container seit mehr als fünf Monaten in den türkischen Häfen herum. Mit jedem Tag häufen sich Gebühren für Lagerung und Containermiete an. Mittlerweile summieren sich die Kosten auf über eine halbe Millionen Euro, sagt ein beteiligter Logistiker. Das Plastik in den Containern ist zwar sortiert, aber häufig trotzdem verschmutzt. Verwerten darf 2BPlast das Material nicht mehr, es wäre wahrscheinlich auch technisch kaum noch möglich. Doch eine Rückführung wäre nicht nur peinlich für den selbsternannten Recyclingmeister Deutschland, sondern auch teuer. Und so rottet der Müll vor sich hin, während deutsche und türkische Behörden sowie die beteiligten Unternehmen um eine Lösung des Problems ringen.
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🇬🇧Turkey does not want German garbage anymore. Turks therefore want to send German garbage back to Germany
PLASTIC WASTE EXPORTS - Why Turkey wants to send back German waste
For months, containers full of plastic waste have been rotting out of the yellow bag in ports in Turkey. Now the authorities have ordered to return the containers. It could be expensive for the recyclers involved.
Somehow the garbage has to leave Germany. For months now, the containers have been full of plastic waste from the yellow bag in the ports in Turkey. 2BPlast may no longer recycle them. The company has now lost both its Turkish and German recycling licenses. In mid-April, 2BPlast therefore plans to send at least 218 of the containers containing the waste to Turkish cement plants. Plastic waste is often incinerated in the furnaces of energy - hungry factories-especially waste that cannot be recycled otherwise.
But the Turkish authorities forbid the attempt to burn the packaging waste from Germany in Turkey. "Disposal of waste in cement and incinerators is not permitted by our Ministry," says a letter from the Turkish Ministry of the Environment from the end of April, which is available to WirtschaftsWoche. According to analyses, the waste is classified as municipal waste, and the import is therefore illegal, writes the Ministry of the Environment. The waste must therefore be returned " immediately to the producer.“
This arrangement is a Problem for German recycling company. Last year alone, they sent more than 20,000 tonnes of plastic waste to the 2BPlast plant via an intermediary. It has now become clear that the recycling plant in Düzce, Turkey, has already been dismantled for months, which is why 2BPlast has also lost its certification. The company is no longer available, it does not respond to requests from WirtschaftsWoche. Around 400 containers are therefore still stuck in Turkish ports, the logisticians involved confirm.
Waste exports thus have the potential to become an international scandal. Some of the containers have been around in Turkish ports for more than five months. With each passing day, storage and container rental fees accumulate. Meanwhile, the costs add up to more than half a million euros, says one logistics expert involved. The plastic in the containers is sorted, but often still dirty. 2BPlast is no longer allowed to use the material, it would probably be technically hardly possible. But a return would not only be embarrassing for the self-proclaimed recycling champion Germany, but also expensive. And so the garbage is rotting away, while German and Turkish authorities as well as the companies involved are struggling to find a solution to the problem.
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https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/plastikmuellexporte-warum-die-tuerkei-deutsche-abfaelle-zurueckschicken-will/27200268.html?fbclid=IwAR1ngsLQh-IO7c1URcgJ3D18Lh5rrad_WXwQfSARjhAsBnT-pd4Ozr-315o
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